U-Linie / Chaku-Chaku
ifaa-Lexikon
U-Linien oder sogenannte Fertigungszellen unterstützen den Ansatz, in einem Produktionssystem eine Arbeitsteilung in Form der Fließfertigung bzw. des One-Piece-Flow zu realisieren. Der Aufbau dieser Fertigungszellen erfolgt in der Reihenfolge der Arbeitsgänge und zur Minimierung der Wege zwischen den Bearbeitungsstationen so, dass Anfang und Ende möglichst nah beieinander liegen – dadurch entsteht in der Regel ein U-Layout. Zusätzliches Material wird von außen an die einzelnen Stationen zugeführt. Durchzuführende Arbeitsschritte folgen dabei direkt aufeinander, eine Zwischenlagerung bspw. von Baugruppen oder Material findet nicht statt. Ein Teil wird auf diese Weise nach seiner Anlieferung in einem durchgehenden Produktionsfluss von einer Bearbeitungsstation zur nächsten befördert. Die Verkettung der Stationen, im Sinne des Materialflusses, erfolgt daher überwiegend durch den Mitarbeiter oder unterstützende Low-Cost-Lösungen für den Transport: zum Beispiel Auswerfer oder Rutschen. Zusammen mit dem Mitarbeiter durchlaufen die Produkte die Zelle demnach fließend von einer Bearbeitungsstation zur nächsten und werden schrittweise komplettiert. An den einzelnen Stationen erfolgen die Bearbeitungs- bzw. Montagetätigkeiten und zugleich die prozessinterne Qualitätskontrolle.
Chaku-Chaku-Linien bilden einen Sonderfall der U-Linie. Chaku-Chaku steht dabei übersetzt aus dem Japanischen für „laden, laden“. In diesem System arbeiten alle Stationen weitgehend autonom. Der Mitarbeiter übernimmt lediglich das Beladen der jeweiligen automatisierten Arbeitsstation. Er aktiviert die Maschine und übernimmt die Kontrolle sowie den Transport der Teile zwischen den Stationen. Die Werkstücke werden demnach lediglich per Hand eingesetzt und durch einfachste automatische Lösungen ausgeworfen.
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