Gestaltung der Nachhaltigkeit von Unternehmen
CHECKLISTE
Gestaltung der Nachhaltigkeit
Unternehmen müssen in einem Umfeld mit einem kontinuierlichen Wandel in den Dimensionen Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Technik agieren. Um in einem solchen volatilen Umfeld langfristig bestehen zu können, ist ein nachhaltiges Handeln erforderlich. Nachhaltigkeit lässt sich nicht kurzfristig durch punktuelle Einzelmaßnahmen erreichen. Sie erfordert vielmehr eine Fülle von sich ergänzenden Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen zur ganzheitlichen und langfristig wirkenden Unternehmensgestaltung. Die Nachhaltigkeit von Unternehmen erfordert eine systematische Gestaltung von Mission, Grundsätzen, Zielen, Kennzahlen, Strategien, Maßnahmen sowie der soziotechnischen Gestaltung von Prozessen, Organisation, Produkten, Dienstleistungen, Anlagen und Gebäuden. Die Gestaltung und Verbesserung der Nachhaltigkeit von Unternehmen ist Bestandteil eines Betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements.
Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement
Ein Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement umfasst die systematische Analyse, Planung und Steuerung der Nachhaltigkeitsentwicklung eines Unternehmens. Es beinhaltet im Kern vier Ziel- und Leistungsaspekte von Nachhaltigkeit in den Dimensionen Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Technik. Die Situation und Handlungsfolgen in diesen Dimensionen müssen von Unternehmen gleichrangig betrachtet werden. Die eigentliche Realisierung der Nachhaltigkeit erfolgt durch Gestaltungsaktivitäten in sechs Gestaltungsbereichen. Diese sind Gegenstand der Checkliste.
Intention und Aufbau der Checkliste
Die Checkliste stellt ein Hilfsmittel für eine ganzheitliche Gestaltung der Nachhaltigkeit von Unternehmen dar. Sie zeigt übersichtlich an welchen Stellen die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu gestalten ist. Als Grundlage wurden sechs Gestaltungsbereiche definiert:
- Mission und Grundsätze,
- Ziele und Kennzahlen,
- Strategie und Maßnahmen,
- Organisation und Prozesse,
- Produkte und Dienstleistungen,
- Gebäude und Anlagen.
Durch die Unterscheidung der sechs Gestaltungsbereiche wird eine strukturierte Vorgehensweise unterstützt. Mit ausgewählten Fragen zu jedem Gestaltungsbereich wird analysiert, ob und wo mögliche Potenziale zur Gestaltung und Verbesserung der Nachhaltigkeit im Unternehmen existieren. Auf dieser Basis können Maßnahmen definiert werden, um die identifizierten Potenziale zu erschließen.
Die ausgefüllte Checkliste liefert eine erste Übersicht über die aktuelle Situation sowie Potenziale und Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in Unternehmen. Sie kann als Hilfsmittel und Ausgangspunkt zur Initiierung einer systematischen Nachhaltigkeitsverbesserung oder zur übergeordneten Prüfung der Nachhaltigkeitsentwicklung dienen. Die bereichsübergreifende Checkliste kann bei Bedarf durch vertiefende Analysen und weitere Checklisten mit höherem Detaillierungsgrad in einzelnen Gestaltungsbereichen ergänzt und konkretisiert werden.
Anleitung zur Nutzung der Checkliste
Für die sechs Gestaltungsbereiche wurden Fragen formuliert, die den Status quo zu einem bestimmten Thema abfragen. Zu jedem Thema ist das Verbesserungspotenzial im Unternehmen zu bewerten. Es empfiehlt sich, die Checkliste in einem Team aus Führungskräften verschiedener Funktionsbereiche auszufüllen. Die Checkliste richtet sich an Geschäftsführer und Führungskräfte in Unternehmen, welche die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens systematisch und ganzheitlich gestalten möchten.
Schritt 1: Schaffen Sie zunächst ein gemeinsames Verständnis über die wesentlichen, betriebsspezifischen Anforderungen zur Nachhaltigkeit an das Unternehmen und notieren Sie diese.
Schritt 2: Diskutieren Sie im Team die Gestaltungsfragen. Markieren Sie mit einem Kreuz aus den Antwortmöglichkeiten „ja“, „zum Teil“ oder „nein“ die aus Ihrer Sicht zutreffende Antwort zur Frage.
Schritt 3: Bewerten Sie danach in der Spalte „Potenzial“, wie hoch Sie die Chancen und den Nutzen einer Verbesserung in dem abgefragten Gestaltungspunkt für das Unternehmen einschätzen. Verwenden Sie hierzu die Stufen 0 (null), 1 (gering), 2 (mittel) oder 3 (hoch).
Schritt 4: Bei Fragen mit mittlerem oder hohem Potenzial, erläutern Sie in der Spalte „Bemerkung“ kurz die aktuelle Situation, den gewünschten Sollzustand sowie empfohlene Maßnahmen zur Verbesserung und Hebung des identifizierten Potenzials.
Schritt 4: Werten Sie die Antworten der Checkliste mithilfe des Ergebnisübersichtsblatts aus, um eine Gesamtübersicht über die Antworten und Potenziale in den Gestaltungsbereichen zu erhalten.
Schritt 5: Tragen Sie nach der Beantwortung und Auswertung aller Checklistenfragen in den Maßnahmenplan konkrete Maßnahmen mit Terminen und verantwortlichen Personen ein.
Arbeits- und Handlungshilfen
Die Checkliste ist Teil eines Pakets von Arbeits- und Handlungshilfen des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Die Basis bildet ein Handbuch zum Nachhaltigkeitsmanagement. Die Checkliste ergänzt dieses als Arbeitshilfe und ist inhaltlich auf das Handbuch abgestimmt. In der Checkliste sind deshalb Hinweise zu den Kapiteln des Handbuchs mit direktem Bezug und vertiefenden Informationen zu den behandelten Fragen und Themen aufgeführt. Die verschiedenen Produkte des ifaa zur Nachhaltigkeit sind unter einem separaten Themenfeld online abrufbar: www.arbeitswissenschaft.net/nachhaltigkeit
Inhalt
- Gestaltung der Nachhaltigkeit
- Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement
- Intention und Aufbau der Checkliste
- Anleitung zur Nutzung der Checkliste
- Anforderungen zur Nachhaltigkeit
- Mission und Grundsätze
- Ziele und Kennzahlen
- Strategie und Maßnahmen
- Organisation und Prozesse
- Produkte und Dienstleistungen
- Anlagen und Gebäude
- Ergebnisübersicht
- Maßnahmenplan
- Teilnahmeprotokoll
- Anlagen
- Literatur
- Impressum
Unsere Empfehlungen
Nachhaltigkeit in Zahlen
Zahlen/Daten/FaktenIn dem Faktenblatt werden die Grundlagen, die globale, nationale und betriebliche Situation und das Management von Nachhaltigkeit dargestellt.
Nachhaltiges Produktivitätsmanagement
Zahlen/Daten/FaktenAnalyse, Planung und Steuerung von Klimaschutz und Wohlstand auf Basis von Produktivitätskennzahlen. Definition, Situation und Umsetzungsempfehlung.
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Wirt.Ing.
Olaf Eisele
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Telefon: +49 211 542263-36