„Psychische Störungen können jeden Menschen treffen und verursachen oft Beeinträchtigungen von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit“, so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (dgppn) erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum von 12 Monaten die Kriterien einer psychischen Störung. Das Umfeld – und manchmal auch die Betroffenen selbst – kann der Umgang mit einer psychischen Störung überfordern. Daher sind Information und Aufklärung das A und O, auch im betrieblichen Kontext. Das ifaa hat seinen Faktencheck um die neuesten Zahlen der Krankenkassen zu Fehlzeiten aktualisiert, die in Verbindung mit psychischen Störungen stehen: www.arbeitswissenschaft.net/zdf-psychische-stoerungen
Düsseldorf, 03.07.2025
Was können Betriebe für potenziell Betroffene tun?
Führungskräfte – und letztlich alle Beschäftigten – sollten ein Basiswissen zu psychischen Störungen haben. So können sie sicher(er) agieren, wenn sie den Eindruck haben, dass es einem Teammitglied nicht gut geht und sich vielleicht mehr als eine schlechte Phase hinter der Verhaltensänderung verbirgt. Eine gute Möglichkeit ist ein Gesprächsangebot: In einem gemeinsamen Gespräch kann beispielsweise geklärt werden, welche konkreten Schritte im Betrieb den Betroffenen kurzfristig und unbürokratisch entlasten können. Mit einer Liste, die Anlaufstellen und Hilfsangebote enthält, können Führungskräfte den Betroffenen ebenso konkret unterstützen.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie in der Handlungshilfe des ifaa „Psychische Störungen in der Arbeitswelt - Erkennen, Ansprechen, Unterstützen“
Grenzen der Fürsorge
„Die Aufgabe von Führungskräften ist es nicht, Symptome auswendig zu lernen und ihre Beschäftigten täglich auf mögliche Veränderungen zu beobachten. Vielmehr geht es darum, psychische Störungen ernst zu nehmen und Beschäftigten zu signalisieren: „Ich bin für dich da. Die Diagnose einer möglichen psychischen Störung gehört in die Hände von Fachleuten,“ schließt Stahn.
Sollten Sie sich in einer akuten Krise befinden, nehmen Sie Kontakt auf zu Ihrem behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222
Quelle: DGPPN e. V. (2024) Basisdaten Psychische Erkrankungen, Stand April 2024, Internet: Zahlen und Fakten - Schwerpunkte - DGPPN, Zugriff: 23.06.2025

