Schichtarbeit ist für viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft unerlässlich und nimmt entgegen vielen Erwartungen und Prognosen in Summe bislang nicht ab. „Aufgrund zunehmender 24/7 Dienstleistungen und einem gesellschaftlichen Sicherheitsbedürfnis ist nicht zu erwarten, dass sich hieran kurz- bis mittelfristig etwas ändern wird“, so Veit Hartmann, wissenschaftlicher Experte für Arbeitszeit am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen über Leistungsbereitschaft, 4-Tage-Woche und Arbeitszeiten sollten daher insbesondere die Beschäftigten, die in Schicht arbeiten, nicht aus dem Blick geraten. Hartmann erläutert die Hintergründe.
Düsseldorf, 21.07.2025
Es gibt nicht die eine Lösung für alle Branchen
Gestaltung der betrieblicher Schichtpläne wird immer komplexer. Unternehmen und Einrichtungen stehen vor vielen Herausforderungen: unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Es fehlen Fachkräfte, Beschäftigte arbeiten unterschiedlich lang, Familie und Beruf müssen unter einen Hut gebracht werden. Da ist es nicht einfach, das passende Schichtmodell zu finden“, erklärt der Experte.
Veränderungsdruck in der Schichtplangestaltung nimmt zu
Besonders in den Bereichen, in den Bereichen, in denen rund um die Uhr gearbeitet werden muss, sehen sich die betrieblichen Entscheider durch die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt wie beispielsweise die fortschreitende Digitalisierung, zunehmende Arbeitskräfteengpässe oder ein sich veränderndes Gesundheitsbewusstsein gezwungen, bisherige Schichtmodelle beziehungsweise die Ausgestaltung der bestehenden Schichtmodelle zu überdenken oder völlig neue Schichtmodelle zu gestalten.
Spagat der Interessen
Schichtmodelle müssen mehr denn je zwei Interessen unter einen Hut bringen: Sie müssen den betrieblichen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig attraktiv für die Beschäftigten sein. „Die Gemengelage überfordert viele betriebliche Entscheider, so dass eher verhalten reagiert und abgewartet wird, anstatt die Herausforderungen anzugehen,“ so Hartmann.
Orientierung und Lösung
Eine grundlegende Orientierung bei der Neugestaltung oder Veränderung von Schichtmodellen liefert die ifaa-Checkliste zur Einführung und Auswertung von Schichtmodellen. Sie behandelt die Themen Ergonomie und Gesundheit, Recht und Tarif sowie Organisation und Beschäftigtenbedarfe. Mit der Checkliste können die eigenen Inhalte und Prozessschritte zur Veränderung des vorhandenen Schichtmodells erarbeitet und die Komplexität des Themas bewältigt werden. Kostenfrei unter:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Christine Molketin unter 0211 542263-26 oder c.molketin@ifaa.de. Gern vermitteln wir ein Interview mit unseren Experten.

