Alles hängt zusammen: Einflussfaktoren auf Gesundheit, Arbeits- und Leistungsfähigkeit

Sahra Wagenknecht hat die öffentliche Diskussion erneut ins Rollen gebracht: Macht Arbeit krank? „Nein, Arbeit ist kein alleiniger Auslöser für Stress, geminderte Leistungsfähigkeit oder Krankheit,“ so Prof. Dr. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. „Arbeit- und Freizeitsysteme können nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Eine eindeutige Zuweisung auf den Faktor Arbeit ist wissenschaftlich nicht ausreichend erforscht und nicht belegt.“ so der Arbeitswissenschaftler. In seinem Vortrag „Wenn alles mit allem zusammenhängt“ anlässlich des DGAUM-Infotags* erläutert er die Zusammenhänge.

Düsseldorf, 21.03.2019

Der persönliche und berufliche Einfluss

Die Einflussfaktoren auf die Leistungsfähigkeit sind vielfältig. Persönliche Faktoren sind breit gestreut. Dazu gehören beispielsweise Intelligenz und Begabung, gesundheitliche Konstitution, private Lebensführung (zum Beispiel Ernährung, Sport, Rauchen, Alkohol), Sozialisation, Ausbildung oder Lernanregung durch Hobbies. Die beruflichen Faktoren sind bisherige Tätigkeiten (Belastungen, Training) und die Leistungsanforderungen in der Arbeit. „Hier gibt es sehr unterschiedliche individuelle Ausprägungen jedes Einzelnen. Deshalb sind allgemeine Aussagen nicht zielführend,“ so Stowasser. „Die gegenseitige Wirkdimension beider Systeme, der Arbeit und der Freizeit sind kaum erforscht. Hier herrscht Forschungsbedarf.“

Faktoren für eine bessere Arbeitsfähigkeit

Es lassen sich jedoch einige Faktoren bestimmen, die eine signifikant bessere Arbeitsfähigkeit unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, Verzicht auf Nikotin und Alkohol und einem gesunden Gewicht
  • Pendeldauer reduzieren: Es zeigt sich, dass mit erhöhter Pendelzeit die Gefahr für Stress erhöht ist, das zeigt sich bei einer Pendelzeit von 45 Minuten
  • Gute soziale Bindungen im Privat- und Berufsleben

„Laut einer Studie der Technikerkrankenkasse** ist zwar Schule, Studium und Beruf für viele Menschen eine subjektive Quelle des Stresses. Der eigene hohe Anspruch an sich selbst und Freizeitstress, also zu viele Termine und Verpflichtungen in der Freizeit, haben gleiche Wirkung für viele Menschen,“ so Stowasser. „Es ist enorm wichtig, die Diskussion differenziert zu führen. Die alleinige Zuschreibung von Krankheitsursachen auf die Arbeit ist schlichtweg falsch.“

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Christine Molketin unter c.molketin(at)ifaa-mail.de /0211 542263-26. Gerne vermitteln wir auch Interviews mit unseren Experten.

* Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e. V. (DGAUM) https://www.gesund-arbeiten-in-thueringen.de/aktuelles/artikel/news/fachkraeftebedarf-wie-kann-betriebliche-gesundheitsfoerderung-unterstuetzen/

**Quelle TK 2016

 

Christine Molketin Mitarbeiterin Administration Public Relations Services ifaa

Christine Molketin M.A.

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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