Industrial Engineering
Analyse, Verbesserung und Management von Leistungserstellungsprozessen
Industrial Engineering – was ist das?
Industrial Engineering (IE) befasst sich mit der Analyse, der Verbesserung und dem Management von Leistungserstellungsprozessen. Es berücksichtigt sowohl das Personal, das Material, die Betriebsanlagen, die Finanzen als auch prozessrelevante Informationen. Es bedient sich arbeits-, ingenieur- und betriebswirtschaftlicher Kenntnisse und Grundlagen.
Das ifaa unterstützt seine Mitgliedsverbände und deren Mitgliedsunternehmen durch:
- praxisorientierte Veröffentlichungen,
- die Beobachtung des Stands der betrieblichen Umsetzung,
- die Sammlung und Veröffentlichung von Beispielen und Erfahrungen.
Unsere Position
Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Arbeitsplätzen zu sichern, ist eine kontinuierliche Produktivitätsentwicklung erforderlich, die auch Humanaspekten hohe Bedeutung einräumt. Ein zukunftsorientiertes Industrial Engineering, das sich nicht nur auf den Produktionsbereich beschränkt, ist eine wesentliche Voraussetzung hierfür.
Wie verstehen Sie GPS und IE in Ihrem Unternehmen?
Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) und Industrial Engineering (IE) sind geeignet, um die betriebliche Produktivität zu steigern. Verständnis, organisatorische Verankerung und Anwendung von GPS und IE sind dabei in der Praxis unterschiedlich.
In einer Onlinebefragung des ifaa (2017) von Fach- und Führungskräften der deutschen Metall- und Elektroindustrie wurde untersucht, wie die Begriffe sich historisch entwickelt haben und wie GPS und IE heute in den Unternehmen verstanden und genutzt werden.
Studienergebnisse
Conrad R, Weber MA, Lennings F, Jeske T (2018) Ganzheitliche Produktionssysteme und Industrial Engineering – Ergebnisse einer Literaturuntersuchung und einer Befragung. In: GfA (Hrsg) Arbeit(s).Wissen.Schaf(f)t Grundlage für Management & Kompetenzentwicklung. Bericht zum 64. Arbeitswissenschaftlichen Kongress vom 21.–23. Februar 2018. GfA-Press, Dortmund, Beitrag C.1.1
Weber MA, Jeske T, Lennings F, ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Hrsg) (2017) ifaa-Studie: Produktivitätsmanagement im Wandel – Digitalisierung in der Metall- und Elektroindustrie. ifaa, Düsseldorf
Produktivität steigern
- Direkte Unternehmensbereiche
Erfolgreich mit Industrial Engineering
Das moderne Verständnis des Industrial Engineering (IE) geht über eine Entwicklung der Zeitwirtschaft hinaus. Ziel des IE ist es, die Wirkzusammenhänge der Prozesse eines Unternehmens entlang der Wertschöpfungskette aufzuzeigen und transparent zu machen und die Prozesse nach Maßgabe der Unternehmenszielsetzungen (z. B. Produktionssystem) zu gestalten. Das IE ist eine zentrale Funktion im Unternehmen, welche über Methoden-, System- und Problemlösungskompetenz verfügt und damit ein nachhaltiges Produktivitätsentwicklungssystem antreibt.
In der Broschüre (ifaa 2010) zeigen M+E-Unternehmen den Einsatz eines modernen Industrial Engineering zur systematischen Produktivitätssteigerung in der betrieblichen Praxis.
- Indirekte Unternehmensbereiche
Auch in indirekten Bereichen erfolgreich mit Industrial Engineering
Ähnlich wie in der Produktion geht es bei den Abläufen in indirekten Bereichen meist um die Zielgrößen Zeit, Qualität und Kosten. Als Maß für die Effizienz der Prozesse kann die Produktivität herangezogen werden. Während es in der Produktion üblich ist, verschiedenste Kenngrößen zu messen und zu erheben, findet man Vergleichbares in den indirekten Bereichen bisher selten. Die in der Produktion angewandten Methoden und Prinzipien des Industrial Engineering lassen sich aber auch hier – gegebenenfalls mit Anpassungen – sinnvoll nutzen.
In der Broschüre (ifaa 2013) zeigen M+E-Unternehmen den Einsatz eines modernen Industrial Engineering in indirekten Unternehmensbereichen und geben Impulse für ein zukunftsfähiges Produktivitätsmanagement.
Ganzheitliches Produktivitätsmanagement (GPM) – Produktivität von Unternehmen systematisch steigern
Produktivität ist ein zentraler Erfolgsschlüssel zur Sicherung von Fortschritt, Wohlstand und Beschäftigung. Auf betrieblicher Ebene bildet eine ausreichende Produktivität die Voraussetzung für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit für die nachhaltige Sicherung der Existenz und Zukunft von Unternehmen. Ökonomische, ökologische, soziale und technische Entwicklungen, wie die Digitalisierung und Industrie 4.0, führen zu Veränderungen der Rahmenbedingungen, Anforderungen und Strukturen der betrieblichen Leistungserstellung in Unternehmen. Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, müssen bisherige Ansätze des Produktivitätsmanagements an die neuen Bedingungen angepasst werden. Zukünftig ist ein »Ganzheitliches Produktivitätsmanagement (GPM)« gefragt. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es sich nicht nur auf die Arbeitsproduktivität in der Produktion beschränkt. Es beinhaltet vielmehr alle Prozesse und eingesetzten Ressourcen im Unternehmen, d. h. auch die indirekten Prozesse und den möglichst produktiven Einsatz von Betriebsmitteln, Material, Energie und Information.
Ihre Ansprechpartner
Dr.-Ing.
Frank Lennings
Leitung Fachbereich Unternehmensexzellenz
Telefon: +49 211 542263-19
Dipl.-Soz. Wiss.
Ralph W. Conrad
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Telefon: +49 211 542263-18
Dipl.-Wirt.Ing.
Olaf Eisele
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Telefon: +49 211 542263-36