Digitalisierung ist Prozessverbesserung - nicht zwangsläufig Automatisierung

Düsseldorf, 20.11.2018

Bewährte Ansätze zur Prozessverbesserung wie Lean Management, Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) und Industrial Engineering bleiben auch in Zeiten von Digitalisierung, Industrie 4.0 und KI bedeutsam. Sie werden um neue Möglichkeiten erweiterterläuterte Dr. Frank Lennings, Experte des ifaa – Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft in einem Beitrag zum abschließenden Transfer-Workshop „IndustrieArbeit 4.0 in KMU“ des vom BMBF geförderten Projektes „GanPS4.0“.

Lean Management bleibt im Fokus der Unternehmen  

Davon ist auch die Mehrheit der Unternehmen überzeugt. Bereits im Jahr 2015 gaben in einer Erhebung des ifaa über 90 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie auch in Zukunft Methoden des Lean Management nutzen wollen. Lediglich 5 Prozent waren der Meinung, Lean Management und ganzheitliche Produktionssysteme würden künftig nicht mehr benötigt. „Über 70 Prozent waren sogar überzeugt, dass Lean Management Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 ist“, so Lennings. „Um die Potentiale des Zusammenspiels von GPS und Digitalisierung vollumfänglich zu erschließen müssen jedoch alle wesentlichen Grundlagen und -gedanken des Toyota Produktionssystems Berücksichtigung finden. Dazu gehören sowohl die konsequente und gründliche Beseitigung jeglicher Verschwendung als auch der Respekt vor dem Menschen“, so der Experte weiter.

Doch in welchen Einsatzbereichen und unter welchen Umständen ist Digitalisierung nutzbringend für Unternehmen und ihre Kunden?

Wie können speziell KMU sinnvolle Einsatzmöglichkeiten der Digitalisierung für sich identifizieren und erschließen? Mit diesen Fragen haben sich die Akteure des Projektes GanPS4.0 intensiv auseinandergesetzt. Unter anderem wurde in dem Projekt eine strukturierte und aufwandsarme Entscheidungshilfe zur Identifizierung und Umsetzung sinnvoller Digitalisierungsmöglichkeiten für KMU entwickelt und gemeinsam mit 5 Praxispartnern erprobt. Aktive Partner im Projekt sind die Dr. Bergfeld Schmiedetechnik GmbH, TeroLab Surface GmbH, Hettig German Precision e.K., MA&T Sell & Partner GmbH, VITS Technology GmbH und die Emil Nickisch GmbH.

In der Abschlussveranstaltung wurden Ergebnisse der betrieblichen Gestaltungsprojekte vorgestellt und Erfolgsfaktoren für Digitalisierung und Industrie 4.0 diskutiert. Zu diesen gehört, sich nicht zu sehr auf Technologie und Automatisierung zu fokussieren, sondern ebenso ganzheitliches bereichsübergreifendes Denken, die Beteiligung der Mitarbeiter/innen und die Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen.

Informationen zu Inhalten und Ergebnissen des Projektes GanPS4.0 finden Sie unter www.ganps.de.

Christine Molketin Mitarbeiterin Administration Public Relations Services ifaa

Christine Molketin M.A.

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: +49 211 542263-26