GENERATION Z = GENERATION Y?

Kennst du einen, kennst du alle?

Die Generationenforschung für die Personalarbeit auf dem Prüfstand

Die sogenannte Generation Z stellt die künftigen Arbeitnehmer*innen und sie ist Wegweiser für die Arbeitswelt der Zukunft. Deswegen ist es wichtig, dass sich Unternehmen im Klaren sind, welche Anforderungen generationsübergreifend an Bedeutung gewinnen. Fraglich ist allerdings, ob sich die Generation Z so sehr von der Vorgängergeneration Y unterscheidet und eine komplette strategische Neuausrichtung der Personalarbeit erforderlich ist. Tatsächlich erscheinen die beiden Generationen auf den ersten Blick, hinsichtlich ihrer Werte sowie Erwartungen an den Arbeitgeber und eine Arbeitsstelle, recht ähnlich. Bei genauerer
Betrachtung von Studienergebnissen wird allerdings deutlich, dass sich doch einige Schwerpunkte verschieben und die Generation Z teilweise andere Ansprüche an den Arbeitgeber haben könnte. Dabei ist allerdings strittig, ob allen Angehörigen einer Generation dieselben Werte und Erwartungen an den Arbeitgeber zugeschrieben werden können. Studien zeigen, dass es auch innerhalb einer Generation Subgruppen und Individuen gibt. Dieses Faktenblatt greift verschiedene Studien mit dem Schwerpunkt auf die Generation Z auf. Die Ergebnisse werden Erkenntnissen zur Generation Y gegenübergestellt. Zudem werden Hinweise gegeben, wie eine differenzierte Betrachtung der Generation Z aussehen kann und wie unterschiedlich demnach die Erwartungen an die Arbeitswelt sind. Abschließend wird ein Blick auf die veränderten Einstellungen der Generation Z anlässlich aktueller Ereignisse, wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg, geworfen.

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Zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Generation Z und der Generation Y

Familie, Beruf und Einkommen
Beiden Generationen sind Familie und Freunde in ihren Leben sehr wichtig und sie stehen häufig sogar an erster Stelle (Ernst &
Young 2020, Calmbach et al. 2020, Adenauer 2018). Erfolg, Karriere und berufliche Selbstverwirklichung scheinen bei der Generation Z demgegenüber und im Vergleich zu ihren Vorgängern keine ganz so große Bedeutung zu haben (Ernst & Young
2020, Papasabbas & Pfuderer 2021). Das heißt nicht, dass diese gar nicht karriereorientiert ist — Häufig ist es von dem Preis abhängig, den sie dafür zu bezahlen hat. Während der Generation Y oftmals ein hohes Einkommen wichtig ist (Adenauer 2018), wünscht sich die Generation Z eher finanzielle Sicherheit als einen hohen Lebensstandard (Papasabbas & Pfuderer 2021). Das
Sicherheitsbedürfnis ist bei der Generation Z generell, auch im Vergleich zur Vorgängergeneration, sehr hoch ausgeprägt (berufundfamilie Service GmbH 2019).
Diversity, Umwelt und Gesundheit
Zudem sind für die Generation Z soziale Verantwortung, Menschenrechte, Toleranz, Gerechtigkeit, Diversity und Umweltbewusstsein sehr wichtige Themen (Ernst & Young GmbH 2020, Deloitte Touche Tohmatsu Limited 2021, Albert et al. 2019). In Studien zu den Werten der Generation Y stehen diese Aspekte weniger oder kaum im Fokus. Gesundheit ist für beide Generationen sehr relevant (Schnetzer 2021). Wobei gerade die Generation Z schon in jungen Jahren für Gesundheitsthemen wie gesunder Lebensstil (vermittelt über z. B. Influencer in sozialen Medien), psychische Erkrankungen und Covid19 sensibilisiert ist.

Wie stellen sich die Generationen einen attraktiven Arbeitgeber vor?

Betriebsklima, Weiterbildung, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten
Sowohl die Aussicht auf einen sicheren Job als auch ein gutes Betriebsklima liegen bei beiden Generationen als Attraktivitätsfaktoren weit oben und werden als sehr wichtig eingestuft (Adenauer 2018, Albert et al. 2019, Papasabbas & Pfuderer
2021, Ernst & Young 2020). Genauso sind Weiterbildungsangebote und die Aussicht auf persönliche Weiterentwicklung Kriterien, die für die Wahl eines Arbeitgebers sprechen können (Zenjob 2021, Randstad Deutschland 2021, Adenauer 2018).
Auch die Möglichkeit einer guten Vereinbarkeit von Berufsund Privatleben ist sowohl für die Jüngeren (berufundfamilie Service GmbH 2019) als auch die etwas Älteren sehr wichtig (Adenauer 2018). Allerdings wird in der Generation Z scheinbar der Ruf nach einer strikten Trennung zwischen Arbeit und Freizeit lauter. Das geben immerhin 53 % der Befragten einer Studie an (Papasabbas & Pfuderer 2021). So möchten sich viele Angehörige der jüngeren Generation nach einem geregelten 8-Stunden-Tag möglichst nur noch privaten Angelegenheiten widmen. Das bedeutet z. B. auch, dass für einige Vertreter*innen der Generation Z die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice ein weniger wichtiger Attraktivitätsfaktor ist. Laut einer Studierendenstudie ist die Möglichkeit der Arbeit von zuhause nur für 15 % der Befragten wichtig (Ernst & Young 2020). Hierzu gibt es aus den Reihen der Jüngeren allerdings  unterschiedliche Stimmen. Studien konnten auch zeigen, dass einige Angehörige der Generation Z das Angebot von Homeoffice seitens Arbeitgeber als selbstverständlich erachten bzw. zu schätzen wissen — vorausgesetzt die Art der Tätigkeit gibt es her. So geben z. B. 98 % der Befragten einer Studie an, dass sie überwiegend im Unternehmen arbeiten möchten, wobei 60 % die Möglichkeit von zuhause zu arbeiten durchaus wichtig findet (berufundfamilie Service GmbH 2019). Das kann damit zusammenhängen, dass sich viele Angehörige der Generation Z aktuell noch nicht in einer Lebensphase (z. B. Phase der Familiengründung) befinden, in der die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten einen großen Mehrwert zur z. B. besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf darstellt. Die Möglichkeit zeitflexibel zu arbeiten ist sowohl der Generation Y als auch der Generation Z wichtig, wobei beide Generationen ihre Arbeitszeit in einem festen Zeitrahmen frei gestalten möchten (z. B. Gleitzeit) (Ernst & Young 2020, Adenauer 2018).

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Stephan Sandrock Leitung Fachbereich Arbeits- und Leistungsfähigkeit ifaa

Dr. rer. pol.
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