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Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt der Zukunft – Ansichten und Standpunkte

LEISTUNG & ENTGELT – Arbeits- und Betriebsorganisation kompakt | Nr. 3 | September 2020

Die zukünftige Arbeitswelt basiert auf der kraftvoller werdenden vernetzten und intelligenten Digitalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung der Arbeit. Künstliche Intelligenz beeinflusst die Arbeit vor allem in drei Wirkrichtungen: Sie hilft den Menschen bei der Arbeit, sie kann Menschen ersetzen und sie lässt neue Geschäftsmodelle und Berufe entstehen. Mit der Einführung der KI können aber auch unerwünschte Folgen verbunden sein. Die KI kann als restriktiv und kontrollierend empfunden werden, durch fremdbestimmte Steuerung zu einem Verlust an Handlungsautonomie und -kompetenz führen oder zu geringerem Gestaltungsspielraum führen.

Um dieses kontroverse Thema angemessen darzustellen, haben wir in dieser Ausgabe der Fachzeitschrift Leistung & Entgelt unterschiedliche Ansichten und Standpunkte der Sozialpartner und Wissenschaft zusammengetragen. Oliver Suchy erläutert, wie KI für gute Arbeit und eine nützliche Arbeitsteilung von Mensch und Maschine genutzt werden kann. Kristian Schalter und Dr. Denis Suarsana rufen zu mehr Mut bei der Gestaltung der Arbeitswelt von morgen auf. Und Sebastian Terstegen und Dr. Frank Lennings erläutern, worum es überhaupt geht, sie stellen die KI-Technologie und KI-Applikationen vor und geben einen Überblick über KI in der betrieblichen Praxis.

Inhalt

1 Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt – über Verfahren und Methoden sowie die Bedeutung und Verbreitung von KI in der betrieblichen Praxis
1.1 Von der Theorie – über Verfahren und Methoden der künstlichen Intelligenz – ...
1.2 … zur Praxis – Bedeutung und Verbreitung von KI in den Betrieben

2 Gute Arbeit by design – Wie wir KI für Gute Arbeit nutzen können
2.1 Der Diskurs: Kein Raum für Leichtfertigkeit
2.2 Arbeit heute: Anforderungen an KI für Gute Arbeit
2.3 Der Ansatz: Gute Arbeit by design
2.4 Transparenz und innovative Change-Prozesse
2.5 Transparenz: Pflicht und keine Kür
2.6 Innovative Change-Impact-Prozesse als Accelerator
2.7 Neue Wege: anspruchsvoll, aber nötig

3 Künstliche Intelligenz: Mehr Mut bei der Gestaltung der Arbeitswelt von morgen
3.1 Wo wir stehen, und warum das Rennen um KI wichtig ist
3.2 Was kann KI in der Arbeitswelt leisten?
3.3 Wer KI vorantreiben will, braucht Freiräume
3.4 Datenschutz innovationsfördernd denken
3.5 Bildung und Qualifizierung als Schlüssel zum Erfolg
3.6 Wo ist „vor der Kurve“?

KI in der Arbeitswelt der Zukunft Ansichten und Standpunkte

Kurztext

Unter künstlicher Intelligenz (KI) werden derzeit überwiegend Maschinen oder (Software-)Systeme verstanden, die nach der Methode des maschinellen Lernens entwickelt wurden. Sie führen Berechnungs­schritte selbstständig und ohne explizite Program­mierung eines konkreten Lösungs­wegs durch. Somit können die Verfahren und Algorithmen aus Beispiel­daten lernen und Modelle entwickeln, die dann auch auf neue, zuvor noch nicht bekannte Daten angewendet werden können. Der rasante Fortschritt bei der Entwicklung dieser Technologie resultierte in den letzten Jahren in einer Vielzahl an KI-Applikationen in Industrie­unternehmen, zum Beispiel in der voraus­schauenden Analyse, Qualitäts­kontrolle, in digitalen Assistenz­systemen, im Wissens­management, in der Robotik, intelligenten Automati­sierung und vielen weiteren. KI kann also immer mehr, auch kognitiv anspruchsvolle Aufgaben des Menschen übernehmen.

Die Frage der Arbeits­teilung von Mensch und Maschine ist dabei noch nicht abschließend beantwortet. Es gilt eine produktive Kollaboration zwischen Mensch und Maschine zu finden. Beispiels­weise dadurch, dass sich betriebliche Vertreter mit KI-Entwicklern bzw. Anbietern von KI-Systemen darauf verständigen, welche Ziele für das Unter­nehmen durch KI erreicht werden sollen. Eine betriebliche Folgen­abschätzung kann sich auf die künftigen Arbeits­inhalte und -anforderungen, sich verändernde Belastungs­profile der Beschäftigten, Qualifikations­bedarfe in der Belegschaft sowie die Arbeitsplatzanzahl beziehen.

Gleichzeitig dürfen die neue Technologie und die sich daraus entwickelnden betrieblichen Einsatz­möglichkeiten neuer Geschäfts­modelle nicht überreguliert werden. In der Arbeitswelt der Zukunft bedarf es Mut und Freiräume, um Dinge partner­schaftlich auszuprobieren, ohne vorher im Detail geklärt haben zu können, was am Ende dabei herauskommt.

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Frank Lennings Leitung Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa

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